🚰 Grundwasser-Pumpwerk, wie funktioniert das?
Ein Pumpwerk fördert Grundwasser aus dem Untergrund an die Oberfläche und macht es nutzbar – eine wichtige Aufgabe, denn rund 40 % des Trinkwassers in der Schweiz stammen aus Grundwasser. Damit es sauber und zuverlässig bei den Menschen ankommt, sind Grundwasserpumpwerke unerlässlich.
Auf dieser Seite erfährst du, wie ein solches Pumpwerk funktioniert, welche Brunnenarten es gibt und wie das Wasser schon im Untergrund auf natürliche Weise gefiltert wird. Du lernst die Technik dahinter kennen – von der Pumpe bis zur Überwachung – und bekommst einen Einblick in die Schutzmassnahmen, die unser Trinkwasser sauber halten.

🔧 Bauarten eines Pumpwerks
Je nach geologischen Bedingungen und Wassermenge kommen unterschiedliche Brunnenarten zum Einsatz:
Vertikalbrunnen
Der Vertikalbrunnen ist die häufigste Bauform. Dabei wird ein senkrechter Schacht tief in den Boden gebohrt, um direkt in den Grundwasserleiter zu gelangen. Eine Pumpe befördert das Wasser an die Oberfläche.

Horizontalbrunnen
Ein Horizontalbrunnen besteht aus einem Schacht, der mehrere horizontal verlaufende Filterstränge seitlich im Boden aufweist. Deshalb eignet sich diese Bauform besonders für geringere Tiefen, in denen das Grundwasser zudem schnell fliesst. Gleichzeitig sorgen Schutzvorrichtungen dafür, dass kein Oberflächenwasser oder Schadstoffe eindringen können. Ausserdem wird das Wasser mithilfe einer elektrisch betriebenen Pumpe aus dem Brunnen gefördert. Nicht zuletzt überwacht moderne Mess- und Steuerungstechnik kontinuierlich den Wasserstand, die Wasserqualität sowie weitere Betriebsdaten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

🔧 Wie funktioniert ein Pumpwerk?
Filtration im Untergrund
Grundwasser versickert zunächst natürlich durch den Boden und wird dabei durch Kies, Sand sowie weitere Gesteinsschichten sorgfältig filtriert. Danach sammelt es sich in einer wasserführenden Gesteinsschicht, dem sogenannten Aquifer. In der Regel fliesst das Grundwasser oberhalb einer Sperrschicht aus Lehm oder Fels, welche verhindert, dass das Wasser weiter nach unten versickert.
Förderung durch das Pumpwerk
Im Bereich des Brunnenschachts sorgt ein Filterrohr dafür, dass nur sauberes Wasser in den Schacht gelangt, indem grobe Partikel zurückgehalten werden. Dort fördert eine Tauchpumpe oder Unterwassermotorpumpe das Wasser kontinuierlich oder bedarfsgesteuert an die Oberfläche. Gleichzeitig bildet sich durch die Wasserentnahme ein Absenktrichter, der den Grundwasserspiegel lokal absenkt. Danach wird das Wasser entweder in ein Reservoir geleitet oder direkt zur Aufbereitung weiterverarbeitet.
📌 Hinweis: Die Pumpleistung wird mittels Konzessionen an den natürlichen Grundwasserstand angepasst, um eine Übernutzung zu vermeiden.

🔬 Wasserqualität und Schutz
In der Schweiz gelten besonders strenge gesetzliche Vorgaben für die Gewinnung von Grundwasser. Deshalb werden rund um jedes Grundwasserpumpwerk sogenannte Schutzzonen definiert. Diese Zonen dienen dem vorbeugenden Schutz des Trinkwassers vor möglichen Verunreinigungen.
Zum einen gibt es engere Schutzzonen direkt um den Brunnen, in denen jegliche bauliche Nutzung oder landwirtschaftliche Tätigkeit strengstens untersagt ist. Zum anderen existieren weiter gefasste Bereiche, in denen bestimmte Nutzungen zwar erlaubt sind, aber nur unter Auflagen erfolgen dürfen.
Dadurch wird sichergestellt, dass weder Schadstoffe aus der Landwirtschaft noch Abwässer oder industrielle Stoffe in das Grundwasser eindringen können. Darüber hinaus ermöglicht dieses Zonenmodell eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung möglicher Gefahrenquellen, bevor sie das Trinkwasser erreichen.
