☀️ Das Klima und der Wasserkreislauf im Wandel

Der Klimawandel betrifft viele Lebensbereiche – einer der am stärksten beeinflussten ist der Wasserkreislauf. Während die Temperaturen weltweit steigen, verändern sich gleichzeitig auch die Niederschlagsmuster. In der Folge treten häufiger Extremwetterereignisse wie Dürren oder Starkregen auf. Diese Entwicklungen wirken sich nicht nur global, sondern auch lokal, zum Beispiel in der Schweiz, erheblich auf Verfügbarkeit und Qualität von Wasser aus.

Erfahre auf dieser Seite, welche Folgen diese Veränderungen haben, wie sie die Trinkwasserversorgung herausfordern – und mit welchen Massnahmen wir heute die Wasserversorgung von morgen sichern können.


🌧️ Veränderungen im Wasserkreislauf

Im Zuge der Klimaveränderungen ergeben sich verschiedene Auswirkungen auf den Wasserkreislauf. Zum einen nimmt durch höhere Temperaturen die Verdunstung zu. Zum anderen kommt es zu Veränderungen im Niederschlagsverhalten. Dadurch ergeben sich mehrere problematische Entwicklungen:

  • Mehr Verdunstung: Steigende Temperaturen führen dazu, dass Wasser schneller aus Böden, Pflanzen und Oberflächengewässern verdunstet. Infolgedessen trocknen Böden schneller aus. Diese ausgetrockneten Böden können dann weniger Regenwasser aufnehmen. Es fliesst oberirdisch ab und verursacht dort Probleme.
  • Veränderte Niederschläge: Während manche Regionen mit Starkregen konfrontiert sind, erleben andere lange Trockenphasen. Das Gleichgewicht des natürlichen Wasserkreislaufs wird dadurch erheblich gestört.
  • Rückgang von Gletschern: Da Gletscher weltweit schmelzen, fehlt langfristig eine wichtige Quelle für kontinuierlichen Wasserzufluss in Flüssen und Seen – insbesondere in den Sommermonaten.

Zudem führt der Rückgang der Schneebedeckung in vielen Gebirgsregionen dazu, dass weniger Schmelzwasser zur Verfügung steht. In Kombination mit intensiveren Regenereignissen steigt dadurch auch das Risiko von Überschwemmungen. Aus diesem Grund ist eine vorausschauende Planung besonders wichtig.

Kennzahlen (mm pro Jahr) für den Wasserhaushalt der Schweiz für das Kalenderjahr 2023 und (kursiv in Klammern) für die Normperiode 1991–2020. Abgebildet sind die politische (grau) und die hydrologische Schweiz (hellgrau).
Kennzahlen (mm pro Jahr) für den Wasserhaushalt der Schweiz für das Kalenderjahr 2023 und (kursiv in Klammern) für die Normperiode 1991–2020. Abgebildet sind die politische (grau) und die hydrologische Schweiz (hellgrau). Quelle: BAFU – Wasserhaushalt Schweiz

💧 Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung

Die beschriebenen Veränderungen im Wasserkreislauf haben direkte Konsequenzen für die Trinkwasserversorgung. Neben der Menge betrifft das auch die Qualität des verfügbaren Wassers. Dabei ergeben sich folgende Herausforderungen:

  • Wasserknappheit: Besonders in Zeiten anhaltender Trockenheit wird es schwieriger, genügend sauberes Wasser bereitzustellen – sowohl für Haushalte als auch für Landwirtschaft und Industrie.
  • Qualitätsprobleme: Wenn der Wasserfluss abnimmt und die Temperaturen steigen, steigt das Risiko für Algenwachstum und eine höhere Konzentration von Schadstoffen. Dadurch verschlechtert sich die Wasserqualität deutlich.
  • Belastung der Infrastruktur: Extreme Wetterlagen wie Überschwemmungen oder Hitzeperioden setzen Versorgungsanlagen zusätzlich unter Druck. Dadurch steigt der Wartungsaufwand erheblich.

Ausserdem erschweren veränderte Wasserverfügbarkeiten die Planung langfristiger Versorgungsstrategien. Währenddessen wächst in vielen Regionen gleichzeitig der Wasserbedarf. Aus diesem Grund müssen bestehende Systeme angepasst und modernisiert werden.


🇨🇭 Situation in der Schweiz

Auch wenn die Schweiz grundsätzlich über stabile Wasserressourcen verfügt, zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels auch hier zunehmend. So verringert sich etwa die Gletscherfläche kontinuierlich. Gleichzeitig verändert sich das Muster der Niederschläge. Zudem treten Hitzewellen häufiger auf, was die Wasserverfügbarkeit in bestimmten Regionen zusätzlich unter Druck setzt.

🔍 Beispiel: In besonders trockenen Sommern kommt es vermehrt zu Nutzungskonflikten zwischen Landwirtschaft, Energieproduktion und Trinkwasserversorgung. Nicht zuletzt entstehen dadurch auch Spannungen in der regionalen Planung.


🛠️ Mögliche Massnahmen

Damit die Versorgung auch in Zukunft gesichert bleibt, sind gezielte Massnahmen erforderlich. Neben technischen Anpassungen spielen dabei auch Verhaltensänderungen in der Bevölkerung eine zentrale Rolle. Folgende Strategien gelten als besonders wirksam:

  • Ausbau von Wasserspeichern und regionalen Reserven zur Überbrückung trockener Phasen
  • Verwendung effizienter Bewässerungstechniken in der Landwirtschaft, um Wasser gezielter einzusetzen
  • Bessere Vernetzung und Koordination der Wasserversorgung zwischen Gemeinden und Regionen
  • Aufklärungskampagnen und Förderung eines bewussten Umgangs mit Wasser im Alltag

Abschliessend lässt sich sagen: Nur durch eine Kombination aus technischer Innovation, politischem Willen und einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser lässt sich die Versorgung langfristig sichern. Je früher entsprechende Massnahmen umgesetzt werden, desto besser lassen sich zukünftige Engpässe vermeiden.


📚 Weiterführende Informationen

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Aquindo
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