☀️ UV-Behandlung in der Trinkwasseraufbereitung
Gerade in der Schweiz zählt die UV-Behandlung zu den wichtigsten Desinfektionsmethoden, weil man hier möglichst auf Chlor verzichtet. Dabei tötet UV-C-Licht Mikroorganismen zuverlässig, ohne dabei chemische Rückstände zu hinterlassen. Dieser Artikel beschränkt sich auf die Betrachtung von UV-Niederdruckanlagen.
Auf dieser Seite erfährst du, wie die UV-Desinfektion technisch funktioniert, welche Parameter bei der Anwendung eine Rolle spielen und wie Mikroorganismen auf UV-Strahlung reagieren. Zudem werfen wir einen Blick auf die Vorteile und Grenzen dieser Methode und zeigen, wie sie sich mit anderen Verfahren kombinieren lässt.
🔬 Wie funktioniert die UV-Behandlung?
UV steht für Ultraviolettstrahlung. Dabei handelt es sich um eine Form von energiereichem Licht, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Allerdings besitzt es eine enorme Wirkung: In der Wasseraufbereitung nutzt man es gezielt, um DNS-Strukturen von Mikroorganismen zu zerstören. Dadurch verlieren Keime ihre Fähigkeit, sich zu vermehren – was letztlich zu ihrer Inaktivierung führt.

📏 Technische Parameter
Eigenschaft | Typische Werte / Beschreibung |
---|---|
Wellenlänge | 254 Nanometer (nm) – im sogenannten UV-C-Bereich |
Bestrahlungszeit | 1 bis 10 Sekunden (je nach Durchflussgeschwindigkeit) |
Intensität | variiert je nach Anlage |
Wirkung | Zerstört DNA/RNA von Bakterien, Viren, Protozoen – verhindert Zellteilung |

☣️ Wirkung der UV-Behandlung auf Mikroorganismen
UV-C-Licht bei 254 nm dringt in Mikroorganismen ein und trifft dabei gezielt deren Erbgut (DNS/RNS). Dabei verursacht die energiereiche Strahlung strukturelle Defekte in der DNS, wodurch das fehlerfreie Ablesen genetischer Informationen verhindert wird. In der Folge können die Zellen ihre lebenswichtigen Funktionen nicht mehr aufrechterhalten. Darüber hinaus wird die Replikation, also die Vervielfältigung des Erbguts, gezielt gestört.
Folglich verlieren Bakterien und Viren die Fähigkeit, sich zu vermehren. Aus diesem Grund sind sie nicht mehr in der Lage, Infektionen auszulösen. Somit sterben sie entweder ab oder bleiben dauerhaft inaktiv. Insgesamt führt dieser Mechanismus zu einer wirksamen Desinfektion des Wassers – ganz ohne chemische Zusätze.

✅ Vorteile der UV-Behandlung
- Wirksam gegen Chlor-resistente Keime wie Cryptosporidien, die andere Methoden nicht sicher abtöten.
- Hohe Desinfektionswirksamkeit gegenüber Bakterien, wodurch das Trinkwasser mikrobiologisch sicher wird.
- Hohe Sicherheit durch kontinuierlicher Prozessüberwachung mittels UV-Sensor, der sofort auf Änderungen reagiert.
- Einfache Überwachung, die sich auch in Prozessleitsysteme integrieren lässt.
- Kein Einsatz von Chemikalien und somit keine schädlichen Nebenprodukte entstehen.
- Keine Gefahr einer Überdosierung – die Dosierung erfolgt durch die UV-Intensität automatisch.
- Kein Umgang mit gefährlichen Chemikalien nötig, was die Arbeitssicherheit erhöht.
- Keine Veränderung des Geruchs und Geschmacks des Wassers, was den Genuss nicht beeinträchtigt.
- Keine Abhängigkeit von pH-Wert und Temperatur – UV wirkt unabhängig von diesen Faktoren.
- Geringer Platzbedarf, da sehr kurze Kontaktzeiten ausreichend sind.

☀️ UV-Behandlung in der Trinkwasseraufbereitung
UV-Behandlung ist eine wichtige und zugleich schonende Methode zur Desinfektion von Trinkwasser. Besonders in der Schweiz wird deshalb oft auf Chlor verzichtet. Denn UV-Licht tötet Mikroorganismen zuverlässig ab, ohne chemische Rückstände zu hinterlassen.
Hierzu werden meist UV-Niederdruckanlagen, die Ultraviolettstrahlung mit einer Wellenlänge von 254 Nanometern emittieren, eingesetzt. Das UV-Licht zerstört die DNA von Bakterien, Viren und anderen Keimen. Deshalb verlieren diese ihre Vermehrungsfähigkeit und werden unschädlich gemacht.
Der Ablauf ist einfach: Das Wasser fliesst mit kontrollierter Geschwindigkeit durch die UV-Anlage und wird für 1 bis 10 Sekunden bestrahlt. Die Bestrahlungsstärke und Intensität werden ständig überwacht, damit die Desinfektion sicher gelingt.
In der Praxis wird UV oft mit anderen Verfahren kombiniert. Zum Beispiel entfernt eine Vorfiltration mit Sand oder Aktivkohle Schwebstoffe. Manchmal wird ergänzend Chlor eingesetzt, wenn im Verteilnetz zusätzlicher Schutz nötig ist.
Zusammenfassend ist die UV-Desinfektion eine umweltfreundliche, effektive und sichere Methode. Sie hält Trinkwasser mikrobiologisch rein, ohne Rückstände zu hinterlassen, und gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung.

⚠️ Grenzen und Anforderungen der UV-Behandlung
UV-Strahlung wirkt nur bei klarem Wasser. Schwebstoffe oder Trübungen verringern die Wirkung deutlich. Daher werden Trübung und Partikel meist kontinuierlich überwacht, um die Sicherheit der Desinfektion zu gewährleisten.
Zudem besitzt die UV-Desinfektion keine Depotwirkung. Deshalb ist eine gute Überwachung und Wartung des gesamten Systems entscheidend. Regelmässige Wartung, wie die Reinigung der Lampen oder deren Austausch, sorgt dafür, dass die Anlage dauerhaft effektiv bleibt.

Ein weiterer Punkt ist der höhere Stromverbrauch im Vergleich zur Chlorierung. Trotz dieser Einschränkungen überwiegen jedoch die Vorteile der UV-Behandlung, vor allem die Sicherheit und Umweltfreundlichkeit ohne den Einsatz chemischer Substanzen.
🔄 Kombination mit anderen Verfahren
In der Praxis wird die UV-Behandlung häufig mit weiteren Verfahrensschritten kombiniert – und zwar abhängig von der Qualität des Rohwassers, Quell-, Grund- oder Oberflächenwasser. Denn nur so lässt sich ein möglichst umfassender Schutz gewährleisten. So erfolgt bei Oberflächenwasser eine Vorfiltration, zum Beispiel mit Sand oder Aktivkohle. Dadurch werden Schwebstoffe effektiv entfernt, was wiederum die Wirkung der nachfolgenden UV-Bestrahlung deutlich verbessert.
Darüber hinaus kann – je nach Bedarf – auch eine ergänzende Chlorung sinnvoll sein. Besonders dann, wenn im Verteilnetz ein zusätzlicher hygienischer Schutz erforderlich ist, wird dieser Schritt häufig hinzugefügt. So entsteht ein mehrstufiges System, das nicht nur flexibel, sondern auch sehr sicher ist.
🆚 Vergleich mit anderen Verfahren
Methode | Desinfektion | Oxidation | Rückstände | Depotwirkung |
---|---|---|---|---|
Ozon | Sehr gut ✅ | Stark ✅ | Ohne Rückstände ❌ | Keine Depotwirkung ❌ |
Chlor | Gut ✅ | Mittel ✅ | Mögliche Rückstände ⚠️ | Depotwirkung vorhanden ✅ |
UV-Licht | Sehr gut ✅ | Keine Oxidation ❌ | Rückstandsfrei ❌ | Ohne Depotwirkung ❌ |
🧠 Fazit
UV-Desinfektion ist eine effiziente, umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Methode, um Trinkwasser mikrobiologisch sicher zu machen – vor allem, wenn keine chemische Behandlung erwünscht ist. Daher wird sie immer wichtiger für eine nachhaltige Trinkwasseraufbereitung.
Besonders in Regionen mit hoher Trinkwasserqualität, wie der Schweiz, lässt sich UV optimal einsetzen. Auch zukünftige Entwicklungen könnten die Effizienz dieser Technik weiter verbessern – etwa durch leistungsfähigere Lampen oder intelligente Überwachungssysteme.
Auch für den Hausgebrauch gibt es UV-Anlagen, die Bakterien und Viren im Trinkwasser zuverlässig abtöten. Dabei ist eine regelmässige Wartung und Kontrolle der UV-Leistung entscheidend, um eine gleichbleibend hohe Wasserqualität sicherzustellen. Zudem sollte permanent geprüft werden, ob das Wasser klar genug ist, damit die UV-Strahlung optimal wirken kann.
📚 Weiterführende Informationen
Wenn du mehr über die Wirkungsweise und Anwendung von UV-C-Strahlung erfahren möchtest, findest du auf der Website des Bundesinstituts für Strahlenschutz umfassende und verständliche Informationen: