💧 Wasserqualität: Was steckt drin?
Die Wasserqualität ist entscheidend, wenn es um unser Trinkwasser geht. Trinkwasser gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln, doch viele Menschen fragen sich, was genau die Wasserqualität ausmacht und wie die Inhaltsstoffe unseren Geschmack und unsere Gesundheit beeinflussen. Denn die Wasserqualität sorgt nicht nur dafür, dass das Wasser gesund und unbedenklich bleibt, sondern beeinflusst auch massgeblich den Geschmack und die Eigenschaften des Wassers.
Deshalb ist es wichtig, die Wasserqualität nicht nur zu kennen, sondern auch zu verstehen, wie die einzelnen Stoffe wirken und welchen Einfluss sie auf unseren täglichen Genuss haben. Faktoren wie die Herkunft des Wassers und die Art der Aufbereitung spielen dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Insgesamt zeigt sich, dass Trinkwasser weit mehr als nur klares Wasser ist – die Wasserqualität macht es zu einem komplexen Lebensmittel, dessen Überwachung und Analyse unerlässlich sind.
🔬 Grundlegende Bestandteile und Einfluss auf die Wasserqualität
Natürliches Trinkwasser enthält viele gelöste Stoffe, die aus Gestein, Boden oder durch die Aufbereitung ins Wasser gelangen. Diese beeinflussen die Wasserqualität und sind meist unbedenklich oder sogar gesundheitsförderlich. Zum Beispiel:
- Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium sind wichtige Bestandteile
- Hydrogencarbonat trägt zur Regulierung des pH-Werts bei
- Sauerstoff und Kohlendioxid sind ebenfalls enthalten und relevant für die Qualität.
- Spuren von Sulfat, Chlorid oder Nitrat variieren je nach Region
- Organische Kohlenstoffe, wie Chlorophyll aus Pflanzenresten, sind ebenfalls enthalten.
- Unbedenkliche Bakterien und Einzeller sind natürlicherweise im Wasser vorhanden und beeinträchtigen die Wasserqualität nicht.
Diese Zusammensetzung bestimmt nicht nur den Geschmack, sondern auch den Härtegrad des Wassers. Weiches Wasser schmeckt oft mild, während hartes Wasser mit hohem Mineralgehalt leicht kreidig oder erdig schmecken kann. Magnesiumreiche Wasserarten können einen leicht bitteren Geschmack haben, natriumhaltiges Wasser eher salzig, und sulfathaltiges Wasser schmeckt manchmal metallisch. Hydrogencarbonat verleiht dem Wasser zudem eine angenehme Fülle und einen volleren Körper.
⚠️ Grenzwerte: Was darf nicht enthalten sein?
Die Trinkwasserqualität wird in der Schweiz durch die Trinkwasserverordnung streng geregelt. Grenzwerte für schädliche Stoffe werden regelmässig überprüft, damit eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet wird. Pathogene Mikroorganismen wie E. coli oder Enterokokken dürfen im Trinkwasser keinesfalls nachweisbar sein. Auch Pestizid- und Medikamentenrückstände sind streng limitiert, meist unter 1 Mikrogramm pro Liter. Nitrit darf beispielsweise 0,1 mg/l nicht überschreiten, da es häufig durch Landwirtschaft ins Wasser gelangt.
🚫 Unerwünschte Stoffe & Ursachen für Qualitätsprobleme
Stoff | Mögliche Quelle | Wirkung |
---|---|---|
Anorganische Kohlenstoffe | Industrielle Abwässer, Deponien | Belastung der biologischen Abbaubarkeit des Wassers |
Arzneimittelrückstände (z.B. Diclofenac, Antibabypille, Röntgenkontrastmittel) | Abwässer aus Haushalten, Spitälern | Beeinträchtigung hormoneller Prozesse, Antibiotikaresistenzen, |
Legionellen | Warmwasseranlagen > 25 °C | Lungenentzündung (Legionellose) |
Mikroplastik | Abrieb, Verpackung, Kosmetik | Noch nicht abschliessend geklärt |
Nitrat (NO₃⁻) | Landwirtschaft (Gülle, Düngemittel) | Sauerstoffmangel beim Säugling |
Pestizide | Obst-, Wein- und Gemüsebau | Schädigung von Organfunktionen |
Unerwünschte Schwermetalle & Metalloide (z. B. Arsen, Blei) | Natürlich im Gestein, alte Leitungen | Langfristige Gesundheitsrisiken, z. B. Krebs, Nervenschäden |
💡 Braunes Wasser aus dem Hahnen – was tun?

Keine Sorge, wenn das Wasser mal braun aus dem Hahn kommt. Meist liegt die Ursache darin, dass Luft in die Leitungen gelangt ist, welche dann Ablagerungen (Inkrustationen) im Rohr gelöst hat. Das passiert häufig bei Unterbrechungen der Hauptwasserleitung. Bei geplanten Arbeiten informieren die meisten Wasserversorger im Voraus. Im Notfall kann es allerdings vorkommen, dass die Wasserversorgung direkt abgestellt wird und die Information allenfalls danach erfolgt.
Was kannst du in so einem Fall tun? Nach einem Unterbruch ist es am besten, die Leitung direkt über den Gartenhahnen zu spülen.
Falls kein Gartenhahnen vorhanden ist, solltest du zunächst das Siebli am Wasserhahn entfernen. Am besten ist es, das Siebli möglichst weit oben im Haus zu lösen, weil Luft immer nach oben steigt. Nutze die Gelegenheit, das Siebli direkt zu reinigen und zu entkalken. Danach solltest du die Leitung gründlich spülen. Öffne dazu den Hahn vorsichtig und halte eventuell einen Lumpen um den Auslass, damit das Wasser nicht spritzt. Spüle so lange, bis das Wasser dauerhaft klar ist. Zum Schluss solltest du dran denken das Siebli wieder festzuschrauben.
Braunes Wasser entsteht meist durch ungiftige Ablagerungen von Eisen oder Mangan in den Rohren. Die Korrosion dieser Metalle färbt das Wasser orange bis braun. Zwar ist das kurzfristige Trinken von eisen- oder manganhaltigem Wasser in der Regel unbedenklich, langfristig sollte man das aber vermeiden. Dennoch sollte man braunes Wasser nicht trinken, bevor die Ursache vollständig geklärt ist.
🔍 Kontrollen & Sicherheit der Wasserqualität
Öffentliche Wasserversorger sind deshalb verpflichtet, regelmässig mikrobiologische und chemische Analysen durchzuführen. In der Schweiz übernehmen zudem die Kantone diese Kontrollen, etwa durch Kantonschemiker und Labors. Dabei werden die Wasserproben sowohl am Wasserwerk als auch in der Nähe der Abnehmer entnommen. Allerdings gilt, dass die Wasserversorgung nur bis zum Übergabepunkt an den Eigentümer für die Qualität verantwortlich ist.
🧪 Was kann man selbst zur Wasserqualität prüfen?
Du kannst deshalb selbst erste Hinweise auf mögliche Probleme der Wasserqualität erkennen, indem du den Geruch und Geschmack des Wassers aufmerksam wahrnimmst. Wenn dabei stark abweichende Wahrnehmungen auftreten, solltest du diese unbedingt ernst nehmen. Ausserdem haben Privatpersonen die Möglichkeit, Wasserproben zur Analyse einzusenden, besonders dann, wenn der Verdacht auf eine Verunreinigung der Wasserqualität besteht.
📚 Weiterführende Informationen zur Wasserqualität
Auf trinkwasser.ch kannst du prüfen, wie es um die Wasserqualität in deiner Gemeinde steht – inklusive Herkunft, Aufbereitung und Analysedaten.
⚙️ So funktioniert es:
- Gib auf der Startseite deine Postleitzahl oder deinen Wohnort ein.
- Wähle auf der nächsten Seite den Menüpunkt „Messwerte“.
- Scrolle nach unten zu „Herkunft und Aufbereitung des Wassers“.
- Dort erfährst du genau, wie das Wasser in deinem Ort gewonnen und aufbereitet wird und welche Wasserqualität dabei erreicht wird.
Ein spannender Einblick in die Wasserqualität und Herkunft deines Trinkwassers!